Die AG Genealogie Magdeburg lädt im Rahmen ihrer monatlichen Veranstaltungsreihe zu einem Vortrag ein. Am Mittwoch, 14. Mai 2025, 17:30 Uhr, wird Gordon Musiol im Literaturhaus Magdeburg über „Die Pfälzer Kolonie in Magdeburg (1689–1808) — Eine Einführung“ sprechen.
Der verheerende Dreißigjährige Krieg führte in vielen Regionen des Alten Reichs zu einem erheblichen Bevölkerungsverlust. Auch die Stadt Magdeburg war nach der Zerstörung von 1631 bis zum Ende des 17. Jahrhunderts noch weit von den Bevölkerungszahlen früherer Zeiten entfernt. Die neuen Herren des säkularisierten Erzstifts, die Kurfürsten von Brandenburg, versuchten durch Peuplierung, ihre Territorien aktiv zu bevölkern. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs zerstörten französische Truppen systematisch Städte in der Pfalz und verursachten so eine erhebliche Fluchtbewegung besonders unter den Anhängern der reformierten Konfession. Geflohene aus Mannheim und anderen Orten der Pfalz kamen ab 1689 in Magdeburg an. Über die Umstände der Ansiedlung, den rechtlichen Grundlagen und das schwierige Verhältnis zu den Einheimischen wird es im ersten Abschnitt des Vortrags gehen. Dabei werden auch verschiedene Narrative der früheren Geschichtsschreibung kritisch hinterfragt. In einem zweiten Abschnitt wird explizit eine Quelle aus dem Landesarchiv Sachsen-Anhalt vorgestellt, die sicher auch für genealogische Untersuchungen interessant sein könnte.